Sabrina Désirée

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43

Sabrinas Krebsgeschichte zeigt, welche Bedeutung Früherkennungsuntersuchungen haben und wie wichtig es ist, als informierte:r Patient:in für sich selbst einzustehen.

»Ich bin Sabrina, 43 Jahre alt und wohne in der Schweiz. Am 18. September 2024 bekam ich die Diagnose CIN 3-Gebärmutterhalskrebs*, Charly Cervix, wie ich ihn nenne. Alles begann mit dem ›normalen‹ Krebs-Abstrich, den ich regelmäßig alle drei Jahre machen ließ. Doch dieses Mal war das Ergebnis auffällig. Nach drei Monaten wurde der Abstrich wiederholt und war erneut auffällig. Deshalb hatte ich am 02. August 2024 eine Kolposkopie: Befund Pap IIID2 / HPV 16 positiv.

Langsam aber sicher wurde mir klar, um was es sich hier eigentlich handelt. Zuvor war ich mehr oder weniger in einer Schockstarre und konnte das alles nicht fassen, nicht wirklich greifen. Noch nie zuvor hatte ich mich jemals mit dem Thema Krebs befasst. Ich sog alles auf, was ich zum Thema fand, informierte mich über alle möglichen Kanäle und wollte ›vorbereitet‹ sein. Am 09. September 2024 erfolgte dann die Konisation. Am 18. September 2024 bekam ich dann auf leider sehr unschöne Art die Diagnose mitgeteilt. Erst da wurde mir klar, was mit mir und meinem Körper passiert ist und was noch passieren wird. Und ich merkte, dass man auf das, was folgt, nie ›vorbereitet‹ sein kann. Am 01. Oktober 2024 fand schließlich die Hysterektomie via Laparotomie (Bauschnitt) inklusive Entfernung der beiden Wächterlymphknoten rechts und links statt. Die OP verlief gut und nach einer Woche im Spital war ich wieder zu Hause. Die Genesung brauchte mehr Zeit als gedacht, aber ich war froh, jeden Tag eine Besserung erkennen zu können. In dieser Zeit begann ich, mich mehr mit meiner Ernährung und den positiven Effekten von Sport auseinanderzusetzen. Eine weitere OP zur Entfernung des Gewebes und weiteren Lymphknoten habe ich, nach Einholung einer Zweitmeinung, abgelehnt. Bis heute bereue ich diesen Entscheid nicht. Erst kürzlich hatte ich die erste Kontrolle mit Krebsabstrich und Ultraschalluntersuchung bei meinem Gynäkologen. Auf diesen Bescheid warte ich aktuell noch. Das Warten ist und war für mich immer das Schlimmste an dieser Zeit.

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Während der Zeit meiner Erkrankung durfte ich verschiedene Bekanntschaften mit anderen Betroffenen machen. Das hat mir sehr geholfen und ich bin heute sehr dankbar dafür. Ich gehe offen mit meiner Geschichte um und habe nie ein Geheimnis daraus gemacht. So hoffe ich, auch anderen Frauen damit helfen zu können oder ihnen zumindest in Erinnerung zu rufen, wie wichtig regelmäßige Vorsorgen und Kontrollen sind.

Zu Beginn war ich selbst sehr überfordert mit der Situation und wusste zum Teil nicht, woher ich all die Informationen bekomme, die meine Fragen beantworten können. Heute kann ich selbst schon viele Fragen beantworten, die mir von Betroffenen oder Angehörigen gestellt werden. Auch bin ich froh, dass ich aktuell mein ›altes‹ Leben wieder zurück habe, obwohl es nie wieder so sein wird, wie es mal war. Ich schätze gewisse Sachen mehr, genieße sie anders und versuche so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Trotz allem lasse ich mich nicht unterkriegen, mache Ausflüge, Ferien oder Unternehmungen und erlebe die Dinge, die mir Freude bereiten, einfach bewusster. Ich bin dankbar, dass es für den Moment ›gut‹ ist und hoffe, dass es auch so bleibt: Mein Leben mit Charly Cervix.«

Name
Sabrina Désirée
Website
Interviewt von
Erzählt am
23.4.2025
Verstorben am

Zur Erklärung:

Ein Pap-Abstrich ist eine Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Dabei werden Zellen vom Gebärmutterhals entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. So können Zellveränderungen schon früh erkannt werden. Das Ergebnis wird dann in Stufen (Pap I-V) eingeteilt.

HPV (Humanes Papillomavirus) ist eine weit verbreitete Virusgruppe mit über 200 Typen. Dabei können vor allem die Hochrisiko-Typen 16 und 18 zu Zellveränderungen und langfristig Gebärmutterhalskrebs führen.

CIN 3 bedeutet, dass starke Zellveränderungen (Krebsvorstufen) am Gebärmutterhals vorliegen, die zu Krebs führen können. Daher ist bei einer solchen Diagnose meist umgehend eine Behandlung empfohlen.

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