»Ich bin Sophia und mit 25 Jahren wollte ich mir, nach jahrelanger Einnahme der Antibabypille, eine Spirale einsetzen lassen. Meine Gynäkologin riet mir, die Pille abzusetzen und den Zyklus zwei bis drei Monate ohne Pille zu beobachten. Nach drei Monaten war dann der Kontrolltermin. Dabei wurde eine Zyste am Eierstock entdeckt. Beim Entfernen der ›harmlosen‹ Zyste via Laparoskopie, wurde Gewebe am Eierstock entdeckt, welches dort nicht hingehörte. Wie sich herausstellte, waren dies kleine Borderlinetumore (Vorstufe von Krebs). Diese wurden mittels einer weiterer OP entfernt. Die Ärzte rieten mir, engmaschig beobachten zu lassen ob es zu weiterem Wachstum kommt. Leider war dies der Fall. Es wuchsen nicht nur neue Vorstufen, sondern sie entwickelten sich auch zu einem Ovarialkarzinom. Ich wurde insgesamt sechs Mal innerhalb eines Jahres operiert.
Schlussendlich wurde eine Hysterektomie durchgeführt. Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter wurden durch einen großen Bauchschnitt entfernt. Dabei wurde meine Blase verletzt und ich lief vier Wochen mit einem Dauerkatheter herum. Von meinen Zukunftsplänen bezüglich eigener Kinder musste ich mich nun auch verabschieden. Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht, denn es folgte anschließend eine Chemotherapie mit sechs Zyklen Paclitaxel und Carboplatin. Ich bin in dieser Zeit durch die tiefsten Abgründe meines Lebens gegangen. Mein Mann und meine Familie waren jedoch immer an meiner Seite, wofür ich sehr dankbar bin. Nun blicke ich mit einem anderen Auge auf das Leben. Durch die Reha in Bad Oexen bin ich wieder auf die Beine gekommen. Anschließend habe ich das Leben genossen und bin viel gereist und habe Sachen getan, die mir Freude bereiten. Nun, ein halbes Jahr nach dem Ende der Chemotherapie, war heute mein erster Arbeitstag. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben darf, wieder gesund bin und hoffentlich bleibe. Ich möchte allen Betroffenen Mut machen: Ihr schafft das! ❤️«