Cordula

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44

Heute stellen wir euch Cordula vor. Sie erzählt von ihrer Diagnose Hodgkin-Lymphom, ihrer Therapie, und plädiert dafür, den Mut nie zu verlieren und für seine Lieben zu kämpfen.

»Ich heisse Cordula und bin 44 fast 45 Jahre alt. Vor zehn Jahren erhielt ich die Diagnose Morbus Hodgkin 2B. Damals war mein Sohn sieben und im ersten Schuljahr. Ich erzähle euch meine Geschichte und hoffe, dass ich vielen anderen Menschen Mut machen kann.

Im Oktober 2014 fing meine Reise mit dem Krebs an. Es war Grippezeit und ich war total erkältet … Husten und laufende Nase, eben für mich eine Erkältung. Die Symptome blieben bis weit über den Dezember 2014 und mein Allgemeinzustand verbesserte sich nicht wirklich. Damals habe ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass etwas nicht stimmte. Ich nahm das erste Mal das Wort ›Krebs‹ in den Mund. Natürlich hat jeder gesagt ›Du spinnst‹, aber mein Gefühl sollte recht behalten. Der Januar kam, der Februar, dann der März und der April … Ich konnte nun keine 400 Meter mehr gehen, weil ich kräftemäßig am Ende war. Das Kuriose war, dass meine Blutwerte in Ordnung waren und ich mittlerweile als ›Simulant‹ hingestellt wurde. Also habe ich mir selbst Termine beim Lungenfacharzt gemacht. Die beste Entscheidung aller Zeiten. Ich danke ihm heute noch, dass ich noch lebe. Es wurden Funktionstests der Lunge gemacht. Mit meiner Lunge ist alles in Ordnung. Daraufhin hat er mich geröntgt. Irgendwoher musste der Husten ja kommen … Mittlerweile hatte ich auch nachts so eine starke Schweißbildung, dass ich mich mehrmals umziehen musste.

Als das Röntgenbild ausgewertet wurde, erfuhr ich sofort das Ergebnis: ›Da ist etwas, was da nicht hingehört.‹ Ich wurde sofort zu einem CT in die Klinik geschickt. Klar, da gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Schulkind, Familie usw. Von da an ging alles schnell. Bis zu meiner Chemo musste ich noch warten, aber mein Mann brachte mich im Mai in die Uniklinik Marburg. Leider streikte in diesem Jahr die Post, sodass die Biopsien länger mit der Auswertung brauchten. Noch immer war ich sehr positiv eingestellt. Als die Ergebnisse zurückkamen, hieß es plötzlich: ›Gut, dass sie hier sind. In vier Wochen hätten wir nichts mehr tun können.‹

EIN Schock bis heute … Mir wurde für die Chemotherapie ein Port gelegt und innerhalb von einem Tag bekam ich meinen ersten Zyklus. Natürlich war mein erster Gedanke: ›Meine langen Haare und wer kümmert sich um meine Familie, wenn ich es nicht packe?‹

Ich bekam sechs Chemozyklen. Am Geburtstag meines Sohnes war der Tumor von 16,5 Zentimetern auf einen Zentimeter geschrumpft. Ich wusste es schon vorher, da mein Husten weg war. Ich war so glücklich. Es war damals für meine Familie der schönste Geburtstag meines Sohnes. Zu diesem Zeitpunkt war Zyklus-Halbzeit. Nach drei weiteren Behandlungen, war der Krebs nicht mehr feststellbar. Ich bekam von meinen Eltern die Reise geschenkt, die ich mir so lange gewünscht hatte. Ich durfte, wenn ich gesund bin, nach Island. Was hat mein Körper gekämpft, denn Fremdblut hab ich auch noch bekommen. Klar ist mein Immunsystem auch heute noch gestört, aber ich lebe und habe nie den Humor und das positive Denken verloren. Heute nach zehn Jahren Krebsfreiheit sage ich jedem: ›Kämpft! Für Euch und Eure Angehörigen.‹ Es ist eine harte Zeit und man wird diese Zeit nie vergessen, aber ihr lebt anders und die Wahrnehmung wird anders. Es gibt Höhen und Tiefen, aber auch das schafft man, mit Mut und den Menschen, die man liebt. Eure Cordula.«

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Name
Cordula
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Interviewt von
Erzählt am
14.7.2025
Verstorben am

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