Melanie

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38

Heute lest ihr hier die Geschichte von Melanie. Sie erzählt darüber, wie wichtig es ist, für sich selbst einzustehen, und wie ihr Sport und die psychologische Betreuung geholfen haben, mit dem Erlebten klarzukommen.

Mein Name ist Melanie, ich bin 38 Jahre alt und im September 2022 erhielt ich eine Diagnose, die mein Leben veränderte: Vulvakarzinom. Fast ein ganzes Jahr lang hatte ich Beschwerden. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Doch mein Gynäkologe nahm mich nicht ernst. Auch andere Ärzte fanden nichts Auffälliges. Ich bekam immer nur eine Salbe nach der anderen. Erst nach einer ambulanten Operation kam die Diagnose Krebs.

Insgesamt hatte ich drei Operationen. Gefolgt von einem langen Heilungsprozess, unter anderem wegen Wundheilungsstörungen. Was mich in der ganzen Zeit am meisten belastet hat war, nicht ernst genommen zu werden. Einmal sagte mein damaliger Gynäkologe sogar, ich sei ›eh etwas drüber‹. Dabei konnte ich kaum noch schlafen. Nach den Operationen wurde ich weiterhin nicht ernst genommen, saß ewig im Wartezimmer, obwohl ich kaum sitzen konnte. Also habe ich die Praxis gewechselt. Heute bin ich bei einer wunderbaren Ärztin bzw. einer ganz tollen Praxis in Behandlung: einfühlsam, aufmerksam, einfach da, wenn man sie braucht. Das macht einen riesigen Unterschied.

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Ich habe mich durch diese Erfahrung sehr verändert. Ich stehe heute mehr für mich ein, höre auf meinen Körper und habe mein Leben etwas neu ausgerichtet. Seitdem ich wieder Kraft hatte, gehe ich regelmäßig ins Fitnessstudio, ca. zwei- bis dreimal pro Woche. Sport gibt mir nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Halt. Während der Akutphase habe ich einfach funktioniert. Ich wollte schnell wieder körperlich fit sein und habe dabei lange nicht richtig realisiert, dass ich Krebs hatte. Im September und Oktober 2022 die OPs, im Januar 2023 dann die erste Reha in Bad Oexen. Im Juli, als ich schon wieder arbeiten war, holte es mich dann doch ein.

Ab diesem Zeitpunkt und bis heute begleitet mich eine Psychologin mit regelmäßigen Gesprächen. Natürlich gibt es Tage, an denen ich viel grüble. Dann helfen mir der Sport, ein Treffen mit meinen Mädels oder auch einfach mal ein Tag auf der Couch. Und auch das ist völlig in Ordnung. Was mir körperlich und seelisch sehr geholfen hat, waren die beiden Reha-Aufenthalte in Bad Oexen. Ich habe dort tolle Menschen kennengelernt und trotz der Umstände eine gute Zeit erlebt.

Mein Fazit: Kopf nicht hängen lassen. Wenn doch, sind solche Tage auch mal okay. Wichtig ist, auf sich selbst und seinen Körper zu hören und nicht auf andere. Für Außenstehende ist das Thema Krebs irgendwann vorbei, für Betroffene leider nie ganz. Mach das, worauf du Lust hast und genieße dein Leben. Nicht lange überlegen, sondern machen!

Name
Melanie
Website
Interviewt von
Erzählt am
16.10.2025
Verstorben am

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