
»Im Januar 2025 wurde ich 30 Jahre alt. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt 2 Jahre und einen Monat alt und gerade im Kindergarten angekommen. Ich hoffte, ich könnte endlich anfangen, nach einem Job zu suchen und meine Deutschprüfung abzulegen. Mein Mann und ich kamen für sein Studium nach Deutschland, und ich wollte die Familie gerne mit einem Job unterstützen.
Einen Monat nach meinem Geburtstag ertastete ich einen Knoten in meiner Brust und ging damit sofort zum Frauenarzt. Nach einem Ultraschall wurde ich an einen Brustkrebsspezialisten überwiesen. Dort nahm man eine Biopsie vor und vier Tage später erfuhr ich, dass ich Krebs hatte. Der Arzt sagte, ich käme rechtzeitig, der Tumor sei klein, aber dennoch stünde eine lange und intensive Behandlung bevor. Wir kamen damals allein nach Deutschland. Das machte mir Angst, weil meine Verwandten weit weg waren. Wenn man krank ist, braucht man Unterstützung, besonders mit einem kleinen Kind. Trotzdem habe ich es irgendwie durch die Chemotherapie geschafft, die ich mittlerweile hinter mich gebracht habe. Mein Arzt ist mit den Ergebnissen der Chemotherapie sehr zufrieden und macht mir Mut, dass ich die weitere Behandlung gut vertragen werde. Meine Operation ist für Anfang Oktober geplant.
Leider stieß ich während der Behandlung bei meinen Schwestern, den Eltern meines Mannes und engen Freunden auf Gleichgültigkeit gegenüber meiner Krankheit. Deshalb befinde ich mich derzeit in Behandlung bei einer Psychologin, die mir hilft, mit all dem umzugehen. Ich werde bald operiert und bin überzeugt, dass alles gut wird. Mir ist jedoch bewusst, dass ich nie wieder so sein werde, wie vor der Krankheit. Die Behandlung ist sehr schwierig, aber ich bin dankbar, dass ich rechtzeitig Hilfe gesucht habe und nun eine Chance auf Genesung habe. Ich rate allen Frauen dringend, sich selbst zu untersuchen und beim geringsten Zweifel immer einen Arzt aufzusuchen. Denn das kann Leben retten.«