»Ich bin Lena, Mama von zwei kleinen Mädchen – und seit 2022 Krebspatientin.
Meine Diagnose traf mich völlig unerwartet: HPV-bedingter Analkrebs. Nur drei Monate nach der Geburt meiner zweiten Tochter. Zuerst dachte man an harmlose Folgen der Geburt. Dass es Krebs war, stellte sich viel später heraus – als der Tumor operiert wurde.
Es folgten viele weitere Operationen, lange Krankenhausaufenthalte, eine Radio-Chemotherapie und irgendwann die bittere Erkenntnis: Mein Körper wird nie wieder so sein wie vorher. Ich habe meine Fruchtbarkeit verloren, lebe mit einem künstlichen Darmausgang, mit Schmerzen und Einschränkungen, die man mir oft nicht ansieht – aber die täglich da sind.
Und trotzdem: Ich bin heute krebsfrei!
Zurück ins Leben zu finden war schwer. Nicht nur körperlich – auch seelisch. Denn während sich für mich alles verändert hat, lief die Welt einfach weiter. Ich musste erst wieder lernen, meinen Platz zu finden. Nicht als die Alte – sondern als ich heute: verändert, verletzlich, aber auch stark.
Ich erzähle meine Geschichte, weil ich anderen Mut machen will. Weil ich zeigen möchte, dass es okay ist, Angst zu haben. Dass man trotzdem weitergehen kann. Und weil ich glaube: Wenn wir offen über Krebs sprechen, nehmen wir ihm ein Stück von seinem Schrecken.
Gleichzeitig will ich aufklären – über HPV (Humane Papillomviren), über seine Risiken und über eine Impfung, die schützen kann. ›Ich hätte mir gewünscht, früher mehr darüber zu wissen.‹ Heute nutze ich meine Stimme, um Bewusstsein zu schaffen. Für mehr Wissen, mehr Schutz – und weniger Scham.«