Ich bin Kristina, 30 Jahre alt, verheiratet und Mama von zwei Jungs (drei und ein Jahr alt).
13 Monate nach der ersten Diagnose im April 2024 und monatelanger Therapien sitze ich wieder mit neuer Chemotherapie, Rezidivtumor und Lungenmetastasen dort. wo alles begann. Beim ersten Mal war vieles anders.
Ich war im achten Monat mit unserem zweiten Sohn schwanger und habe innerhalb von zwei Wochen alle Untersuchungen, Diagnose, Geburt und Chemostart durchlaufen. Mein Mann ist kurzfristig in Elternzeit gegangen, um sich um ein Neugeborenes, ein Kleinkind und eine kranke Ehefrau zu kümmern. Drei von sieben Tagen die Woche war ich nicht in der Lage, am Alltag teilzunehmen, und lag erschöpft im Bett. An den anderen Tagen habe ich versucht, alles zu geben, und mich auch öfter übernommen.
Als ich es diesmal getastet habe, wusste ich, was auf uns zukommt und dass wir das schaffen. Dass wir als Familie und Paar gewachsen sind und aus den Schwierigkeiten mit Therapien und Nebenwirkungen gelernt haben.
Warum ich angefangen habe, darüber öffentlich zu sprechen, waren die Erfahrungen, wie heilsam und stärkend der Austausch mit betroffenen Müttern und Familien ist. Zu wissen, dass man nicht alleine ist und es fast allen Betroffenen gleich geht. Mit den Nebenwirkungen, starker Fatigue (starke, belastende Erschöpfung), dem Druck, allem gerecht zu werden, inklusive dem Alltag mit zwei Kindern.
Ich bin nicht mehr so streng mit mir und stecke meine Energie viel mehr in das Hier und Jetzt als in die Sorgen von morgen. Es gibt immer gute und schlechte Tage und manchmal weiß man nicht, wie alles zu schaffen ist, aber es gibt immer einen Weg. Lasst uns gegenseitig mehr supporten und sagen, dass wir genug und verdammt stark sind: Egal ob Betroffene, Angehörige oder gesund!