Die Liebe, die mich gehalten hat

Lebensgeister: Die Liebe, die mich gehalten hat
Lebensgeister
In der heutigen Geschichte von Julia geht es um Liebe in schweren Momenten und darum, wie viel es bedeutet, jemanden an seiner Seite zu wissen, der Halt und Zuversicht gibt:

»›Wie bin ich hier gelandet?‹ Diese Frage stellte ich mir, als ich in Vollisolation in einem Krankenhausbett lag. Vor mir ein Team aus Ärztinnen und Pflegern in voller Schutzmontur., Stimmen, die über meinen Zustand berieten. Und daneben wie jeden Tag, mein Freund. Auch er in Maske, Handschuhen, Kittel. Nur seine Augen konnte ich sehen, und sie sagten mir: Ich bin nicht allein.

Noch zwei Monate zuvor war mein Leben ein anderes gewesen. Mit 31 erhielt ich die Diagnose Brustkrebs. Kaum hatte ich den Schock verarbeitet, begann schon die Chemotherapie. Sie war aggressiv und nahm mir fast alles: meine Haare, mein Gewicht, meinen Schlaf und vor allem mein Immunsystem. Jede Erkältung konnte lebensgefährlich werden. Und dann erwischte es mich: Influenza A. Isolation, Lebensgefahr, Stillstand mitten im Kampf gegen den Krebs.

Ich hätte verzweifeln können. Und ich tat es auch. Nächte, in denen ich mit 41 Grad Fieber zitterte und nicht wusste, wie lange mein Körper das noch aushalten würde. Momente, in denen ich dachte: Ich kann nicht mehr. Aber jedes Mal, wenn ich am Ende war, war er da.

Als die Tests zeigten, dass das Virus verschwunden war, die Hitze in meinem Körper aber blieb, kam die nächste Schockdiagnose: ein Pilz in der Lunge, eine atypische Pneumonie. Lungenentzündung. Meine Krebstherapie musste ausgesetzt werden, mein Körper wollte nicht mehr, mein Vertrauen in ihn schwand. Aber er, mein Freund, glaubte an mich. Immer wieder hielt er mich zusammen, wenn alles auseinander zu fallen drohte.

Er nahm meine Hand, schenkte mir Wärme, selbst wenn der Kittel und die Handschuhe zwischen uns lagen. Er strich mir über die Stirn, brachte mir Essen von draußen, sprach leise Worte der Zuversicht, wenn in mir nur Angst war. Stunden, Tage, Nächte saß er einfach da. Sein stilles Ausharren war mein Halt, seine Nähe meine Rettung.

Und dann, langsam, ein Wendepunkt. Die Medikamente begannen zu wirken, die Fieberschübe wurden schwächer. Als mein Körper sich beruhigte, brachen wir beide in Tränen aus. Nicht nur vor Erleichterung, sondern weil wir wussten: Wir hatten einen weiteren Kampf gemeinsam überstanden.

Nach 21 Tagen durfte ich das Krankenhaus verlassen. 21 Tage, die mein Leben verändert haben. Ich weiß heute: Die Medizin hat mich gerettet. Aber getragen hat mich etwas anderes: die Liebe eines Menschen, der in meiner dunkelsten Zeit geblieben ist, der für mich geglaubt hat, als ich es selbst nicht konnte.

Diese Liebe hat mir die Kraft gegeben, weiterzumachen.«

Pathly LogoPlatzhalter Bild
Marie trägt einen Zopf und eine weiße Bluse.Platzhalter Bild
Autor:in
Helfer:in
Designer:in
Marie Warskulat
Datum
15.10.2025

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