Geschichten von Krebspatient:innen und Angehörigen

Krebsart
Therapieform
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Anja trägt eine Jogginghose, Sport-Hoodie und sitzt in der Hocke auf einer Wiese in der Natur. Dabei blickt diese Person lächelnd nach links in den Himmel. Es ist ein sonniger Tag mit wenigen weißen Wolken am Himmel.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Ich stutzte. ›Das gehört da nicht hin‹, dachte ich. In der rechten Brust fühlte ich einen Knoten. Zur Sicherheit tastete ich die linke Brust ab. Auch hier spürte ich einen Knoten. ›Das ist das Gewebe der Brustdrüsen‹, dachte ich erleichtert. Das Gewebe fühlt sich auf beiden Seiten gleich an. Später sollte die Erleichterung in Entsetzen umschlagen. Die Ärzte diagnostizierten Brustkrebs. Beidseitig.

Mein Name ist Anja und ich bin 2017 an Brustkrebs erkrankt. Seitdem hat sich einiges in meinem Leben geändert. Nicht unbedingt äußerlich: Bis auf ein paar Narben bin ich gut davongekommen. Geändert hat sich mein Bewusstsein und meine Einstellung: Habe ich ›früher‹ immer alles ›auf später‹ geschoben, gehe ich nun ohne zu Zögern an alles heran, denn ich habe gelernt, dass es vielleicht kein ›später‹ geben wird.

Mein erster Gedanke – als mir gesagt wurde, dass ich Krebs habe – war, dass ich nicht in die Antarktis und nicht zum Mount Everest gereist bin. Und es inzwischen nicht mehr kann, da ich sterben werde – davon war ich überzeugt!

Ich bin nicht gestorben. Ich bin noch 2017 – vier Monate nach der AHB – mit einem kleinen Expeditionsschiff in die Antarktis gereist. 2018 stand ich dann auf 5.200 Metern Höhe im Basecamp des Mount Everest. Es war mir wichtig, meine Träume zeitnah umzusetzen, denn wer weiß, was noch kommt – bisher kamen noch einige Abenteuer in der Ferne hinzu. :)

Ich achte sehr auf mich und meinen Körper, denn ich habe ja nur diesen einen: Seit der AHB in 2017 mache ich fast täglich Sport, ich ernähre mich gesund, ich meditiere, ich frage mich sehr oft, wie es mir geht; und wenn es Irritationen gibt, gehe ich ihnen auf den Grund und justiere die Richtung. Seit der Operation – der Tag, an dem die Tumore entfernt wurden – sage ich, dass ich gesund bin. Das ist mir wichtig – auch wenn ich noch andere gesundheitliche Baustellen habe.

Was morgen kommt, weiß ich nicht. Deshalb denke ich auch nicht groß darüber nach. Aber den heutigen Tag, den Moment – den lebe ich bewusst.«

Anja
,
Anja blickt direkt in die Kamera und lächelt dabei. Diese Person trägt kurzes Haar mit einem gepunkteten Haarreif. Diese trägt ein gestricktes, netzartiges Oberteil mit floralen Muster und einem schwarzen Top dadrunter.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Ich bin Anja und laut Aussage meines Frauenarztes mit 31 Jahren ›zu jung‹ für Brustkrebs. Trotzdem habe ich im Februar 2020 die Diagnose Triple negatives Mammakarzinom erhalten. Hinter mir liegen 17 Monate Therapie: Chemotherapie, mehrere Operationen, Bestrahlungen, Brachytherapie, Tabletten-Chemotherapie … Viele Tränen, viele Rückschläge, viele Nebenwirkungen, viel Kraft, viel Verlust.

Eigentlich mag ich es nicht, wenn Krebs als ›Life Changer‹ romantisiert wird. Dennoch hat er mich etwas gelehrt: Nämlich nichts mehr für ›besondere Anlässe‹ zu sparen. Der besondere Anlass ist das Leben. Ich versuche mein Leben so schön wie möglich zu gestalten, so viel Zeit mit meinen Herzmenschen zu verbringen wie nur möglich, so viel zu erleben wie es geht.

Mein Rückfallrisiko ist hoch, aber für den Augenblick bin ich krebsfrei. Das fühlt sich an wie ein Bonusleben und ich bin dafür unendlich dankbar. Deshalb versuche ich etwas zurückzugeben: Ich halte Vorlesungen über Patientenkommunikation vor Medizinstudierenden, kläre über Krebsvorsorge auf und engagiere mich in einer Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene mit Krebs.

Aber ich bin auch in anderen Bereichen aktiv: Ich versuche so nachhaltig wie möglich zu leben, mache viele Kosmetikartikel selbst, bin Veganerin und lasse mich derzeit als Hobby-Imkerin ausbilden, weil Bienen so wichtig für die Umwelt sind. Denn trotz aller Umstände möchte ich dem Krebs nicht die Hauptrolle in meinem Leben geben. Ich bin mehr als meine Diagnose!«

Anja
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31
Elizabeth hat eine Glatze, trägt eine türkisfarbene Jacke und ein violettes Oberteil darunter. Diese Person lächelt Zähne zeigend und mit geschlossenen Augen in die Kamera.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hallo zusammen, ich bin Liz, 31 Jahre alt und möchte euch gern ein bisschen mehr über mich erzählen. Letztes Jahr war ich unzufrieden mit meinem Leben und wollte 2021 neu starten – sowohl beruflich als auch privat. Januar 2021, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden verschärft und ich wurde dann noch zusätzlich mit Brustkrebs diagnostiziert. Das war natürlich ein großer Schockmoment, da ich natürlich mit dem ertasteten Knoten ohne jegliche Befürchtungen zum Frauenarzt gegangen bin. Ich war schließlich August letzten Jahres bei der Routineuntersuchung, was soll also schon sein?

Beim Frauenarzt wurde ich abgetastet und wurde gebeten einen Termin beim Radiologen zu machen, um den Knoten überprüfen zu lassen. Ich rief also beim nächstbesten Radiologen an und es gab einfach keine freien Termine. Ein anderer Radiologe riet mir sogar woanders anzurufen, da ich einen Verdachtsbefund hatte und sie keinen kurzfristigen Termin hatten. Lasst euch also nicht abwimmeln, wenn ihr einen Verdacht habt, bleibt hartnäckig!

Der Termin beim Radiologen war dann leider sehr ernüchternd: Der Knoten sah nicht gut aus. Meine Frauenärztin rief mich persönlich an und bat mich sofort in die Praxis zu kommen. Nach einem kurzen Gespräch wurde ich sofort an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf überwiesen und wurde dann etlichen Untersuchungen unterzogen. Da war nun auch die endgültige Diagnose: MAMMAKARZINOM. Die Ärzte waren sich lange unschlüssig, wie aggressiv mein Tumor ist und wir schwankten zwischen Bestrahlung, Chemo oder OP. Wie und in welcher Reihenfolge wir therapieren, stand lange Zeit im Raum. Ich war dadurch nur noch mehr verunsichert, schlussendlich wurde erst operiert. Während der Operation dann der Schock: ein zweiter Tumor. Das war dann auch ohne Zweifel die Entscheidung zur Chemotherapie.

Jetzt bin ich mitten in der Chemotherapie, ich habe noch gute zwei Monate und ich kann euch sagen: Es ist nicht einfach. Da will ich euch nichts vormachen. Es gibt Tage, da fragt man sich, ob man es schafft und verzweifelt und weiß nicht weiter. Es gibt aber auch Tage, da scheint die Sonne und du weißt, wofür du kämpfst und an diese Tage muss man sich klammern. Man muss jeden Tag aufstehen und den inneren Teufel überwinden. – Wie ich das schaffe? Ich habe die großartigsten Freunde, ohne die ich das nicht schaffen würde. Sie unterstützen mich seit dem Tag der Diagnose und sind immer für mich da. Ich bin dankbar, dass ich leben darf und ich bin glücklich, denn ich habe eine zweite Chance bekommen. Ihr schafft es auch!«

Elizabeth
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31
Anne blickt nach rechts mit einem sanften Lächeln. Diese Person hat kurz geschorenes Haar und steht draußen in der grünen Natur bei sonnigem Wetter.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Wie alles begann …
Das erste Mal fiel mir der Knoten in meiner linken Brust im Juni 2019 auf. Daraufhin vereinbarte ich einen Termin bei meiner Frauenärztin. Die Untersuchung zeigte einen 1 × 1 cm großen Knoten. Meine Ärztin sagte mir, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, der Knoten sei frei beweglich und sehe unauffällig aus – es wäre ein Fibroadenom. Ich sollte in acht Wochen zur Kontrolle kommen. Bei dieser Kontrolle war der Knoten minimal gewachsen. Ich wurde aber weiterhin beruhigt, es könnten ja auch Messungenauigkeiten sein.

Ich erhielt eine Überweisung zur Mammografie. Dort bekam ich zwei Wochen später im September einen Termin. Auf den Bildern der Mammografie konnte man den Knoten nicht sehen – zu dichtes Drüsengewebe, wurde mir gesagt. Der Arzt machte noch einen Ultraschall und kam zum gleichen Ergebnis wie meine Frauenärztin: beweglich und ungefährlich. Wenn es mich stören würde, könne ich es ja wegmachen lassen.

Der Arzt war unsympathisch, aber ich war erleichtert, dass diese zweite Meinung die Annahme meiner Frauenärztin bestätigte. Im November bemerkte ich, dass der Knoten größer geworden ist und begann darüber nachzudenken, ihn entfernen zu lassen. Wir flogen in den Urlaub und dort fasste ich schließlich den Entschluss zu einem Chirurgen zu gehen und dies zu tun, sobald wir wieder Zuhause sind.

Im Dezember sagte mir der Chirurg, dass der Knoten – der sich in Brustfalte befand – gut liegen würde, um ihn zu entfernen. Er würde jedoch nicht operieren, ohne aussagekräftige Ultraschallbilder. Da Weihnachten kurz bevor stand, vereinbarte ich mir einen Termin im Brustzentrum für den Januar.

Einen Tag vor der Untersuchung im Brustzentrum hatte ich mir einen Termin bei meiner Frauenärztin geben lassen, um mir die Überweisung für das Brustzentrum abzuholen. Sie machte einen Ultraschall, schaute mich entsetzt an und sagte: ›Warum sind Sie nicht eher gekommen?!‹ – Wie bitte, dachte ich und antwortete: ›Ich war doch hier‹.

Der Knoten war auf 3 × 3 cm gewachsen. Ich war nur froh, dass ich am nächsten Tag den Termin im Brustzentrum hatte – wie konnte sie mich mit dieser plumpen und unangebrachten Bemerkung stehen lassen?! Am nächsten Tag im Brustzentrum fühlte ich mich das erste Mal mit meiner Sorge ernst genommen. Der Arzt sagte mir beim Ultraschall: ›Ich glaube nicht, dass das einfach ein Fibroadenom ist‹, und entnahm durch Stanzen eine Gewebeprobe des Tumors.

Zwei Tage später, am 14. Januar 2020 erhielt ich das Ergebnis der Biopsie des Knotens in meiner linken Brust: ein bösartiger Tumor – Brustkrebs. Da fing die Kampf-dem-Krebs-Maschinerie an. Die Zeit zwischen den Untersuchungen und dem Termin zur Besprechung der Ergebnisse war sehr schwer. Die Hoffnung, dass sich keine Metastasen im Körper befinden, gegen die Angst, dass es so sein könnte.

MRT, CT und Knochenszyntigrafie zeigten keine Metastasen 🙏🏻. Ich war so unglaublich dankbar und bereit, den Kampf gegen den Krebs anzutreten. Der Plan: Chemotherapie mit 4x Epirubicin/Cyclophosphamid im Abstand von zwei Wochen und 12x Paclitaxel wöchentlich. Am 6. Februar wurde mir der Port eingesetzt. Ich ließ mir Ovargewebe zur Kryokonservierung entnehmen – als Hoffnungsschimmer für ein zweites Kind.

Unserem 4 Jahre alten Sohn haben wir erklärt, dass Mama einen Knubbel hat und starke Medizin braucht, um wieder gesund zu werden. Diese Medizin ist so stark, dass Mamas Haare ausfallen werden, die aber wieder nachwachsen.

Zauberhaare: am 17. Februar suchte ich mir meine Perücke aus.

Abschied von meinen Haaren: am 21. Februar ließ ich mir meine Haare kurz schneiden – ein Stück Selbstbestimmung. Ich wollte nicht, dass sie mir büschelweise ausfallen. Nach der zweiten Chemo – am 28. Februar, eine Woche nach meinem Kurzhaarschnitt – fielen sie mir schließlich aus. Sie waren nach dem Duschen auf einmal überall. Meine beiden Schwestern ❤️❤️ rasierten mir die letzten Haare noch am selben Tag.

Juli 2020: letzte Chemo! – 31. Juli: Tag 1 meines neuen Lebens: Ich stand noch ziemlich neben mir wegen der Narkose. Als mir bewusst wurde, dass ich es geschafft habe, musste ich erstmal weinen. Die Anspannung und Angst der letzten Monate fielen auf einmal von mir ab. Erleichterung, Dankbarkeit, aber auch Schmerz und Verlust. Es fällt mir schwer, die Emotionen der nachfolgenden Tage im Krankenhaus in Worte zu fassen. Die ersten vier Tage waren die schlimmsten. Ich konnte meinen Oberkörper nicht bewegen, unfassbare Schmerzen und die Ungewissheit darüber, wann es besser wird. Aber es wurde besser. Am fünften Tag hat mein Mann mich mit dem Rollstuhl durch den Park geschoben. Die Tage darauf konnte ich selber laufen, immer ein Stückchen mehr. Nach neun Tagen durfte ich nach Hause, zwar mit Drainage, aber Hauptsache zu Hause. Drei Tage später bei der Wundkontrolle im Krankenhaus wurde dann auch die Drainage gezogen. Wunderbar ohne Schlauch!

August 2020: Start der Antihormontherapie: Tamoxifen und Trenatone. Zwei Wochen später: Der erste Spaziergang ohne Mütze oder Tuch auf meinem Kopf. Ohne Haare ist es einfach kalt am Kopf. ☺️ Ende August war ich dann bei der CT-Vermessung und wurde für die Strahlentherapie angezeichnet. Zwei Tage danach ging es los: 28 Bestrahlungen, jeden Tag bis auf die Wochenenden. Bei mir wurden die Lymphabflusswege bestrahlt. Ich hoffte, dass mein Körper die Therapie gut vertragen würde 💪

Am 24. März 2021 folgte die Brustaufbau-OP und Angleichung der gesunden Brust, beides mit Silikon.

Wenn ich an meinen Weg gegen den Krebs zurückdenke, bin ich sehr stolz auf mich, dass ich die Kraft aufgebracht habe, die unterschiedlichen Therapien gegen den Krebs zu durchstehen. Ich möchte allen Betroffenen Mut machen, stark zu bleiben, um wieder gesund werden zu können.«

Anne
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38
Heidi trägt eine kurz geschorene Haarfrisur und ein blau-pinkes, glitzerndes Kleid, mit welchem diese Person in mit ihren Händen spielt. Dabei blickt sie lächelnd in die Kamera.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hi, ich bin Heidi. Ende Oktober 2019 hatte ich eine Routineuntersuchung bei meiner Frauenärztin. Sie ertastete einen kleinen Knoten. Ab diesem Zeitpunkt ging alles sehr schnell. Innerhalb weniger Tage stand fest, dass ich einen schnell wachsenden bösartigen Triple negativen Brustkrebs habe.

Wie wahrscheinlich bei vielen von euch riss mir die Diagnose den Boden unter den Füßen weg. Nachdem ich bereits meine Mama mit 55 Jahren und 2017 auch meine Schwester an Krebs verloren hatte, wusste ich natürlich genau, was auf mich zukam. Ich schwor mir vom ersten Tag an alles zugeben, was in mir steckt und diese Krankheit zu überleben. Es wurden mir zwar nur 30 % Überlebenschance knallhart ins Gesicht gesagt, aber ich wusste, ich habe zwei besondere Menschen, die auf mich aufpassen. ❤️

Am 8. November 2019 begann meine Chemotherapie und endete am 16. April 2020. Manchmal ging es mir sehr, sehr schlecht, dann wieder etwas besser. Und wenn ich meinen Mann nicht gehabt hätte, der nach wie vor alles für mich tut, hätte ich diese Zeit nicht überstanden – da bin ich mir sicher. Aber wie ihr an den Fotos sehen könnt, habe ich mein Lächeln nie verloren und immer versucht, auch anderen durch meine Posts auf Instagram Mut zu machen. Mir war es wichtig, vom ersten Tag an sehr offen mit meiner Erkrankung umzugehen. Manche verstanden das nicht, aber so habe ich alles verarbeiten können.

Im Mai 2020 folgte die Mastektomie beider Brüste. Ich bekam auf beiden Seiten Expander, die ich bis Juni 2021 hatte. Anfang Juni wurde mir die rechte Brust mit Eigengewebe des Oberschenkels rekonstruiert. Für mich war es die richtige Entscheidung und im Dezember 2021 folgt dann die linke Brust.«

Heidi
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50
Jenniffer hält ihre Beinprothese selbstbewusst nach vorn mit einem neutralen Blick in die Kamera. Diese Person trägt einen schwarzen Pullover und eine schwarze Hose mit weißen Streifen. Das lange dunkelblonde Haar weht im Wind.
Patient:in
Osteosarkom
Knochenkrebs
Patient:in

»Ich bin Jenny und 24 Jahre alt. Mit 6 Jahren erhielt ich die Diagnose ›Metastasiertes Osteosarkom‹. Die meiste Zeit meiner Kindheit verbrachte ich im Krankenhaus mit Chemotherapien; außerdem verlor ich mein rechtes Bein.

In den darauffolgenden fünf Jahren hatte ich zwei Rezidive und ein zweites Osteosarkom an meinem anderen Bein wurde diagnostiziert. Jedes Mal folgte eine Chemotherapie. Mein Knie und Oberschenkel meines linken Beins wurden durch eine Tumorendoprothese ersetzt.

Trotz der Annahme einiger Ärzte, dass ich das nicht überleben werde, bin ich jetzt seit 12 Jahren krebsfrei.

Der Krebs hat mein Leben verändert, aber ich hätte nie gedacht, dass er mein Leben auf so positive Weise verändern kann: Ich habe bereits an nationalen und internationalen Meisterschaften im Para-Rudern teilgenommen. Ich bin Ärztin geworden. Als Ärztin möchte ich den Patienten durch meine Geschichte Mut machen und ihnen Kraft und Hoffnung geben, ihre Krankheit zu überwinden. Denn für das Leben nach dem Krebs lohnt es sich zu kämpfen!«

Jennifer
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24
Jessica blickt direkt in die Kamera mit einem Zähne zeigendem Lächeln. Diese Person steht direkt vor einer Steinwand, hat langes, dunkelblondes Haar und trägt ein weißes Shirt.
Patient:in
Gebärmutterhalskrebs
Patient:in

»Nun darf ich mich bei euch vorstellen. Ich heiße Jessica und bin 28 Jahre jung. Meine Geschichte fing im Frühjahr 2015 mit einer vierteljährlichen Untersuchung bei meiner damaligen Gynäkologin an. Anderthalb Jahre später – Anfang September 2016 – wurde eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs festgestellt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte mir meine Gynäkologin ganz dringend zu einer Konisation – ein operativer Eingriff am Muttermund – geraten, damit Schlimmeres verhindert werden konnte. Dadurch dass es meine allererste Operation und ich gerade mal 22 Jahre alt war, machte ich mir selbst viel Panik. Dementsprechend war ich auch sehr angespannt gewesen. Die OP habe ich gut überstanden und es blieb zum Glück nur bei der Vorstufe.

Zwei Monate später – kurz vor Weihnachten 2016 – riss es mich direkt nach dem Aufstehen ganz plötzlich von jetzt auf gleich vor lauter Schmerzen zu Boden. Ich konnte weder stehen noch laufen. Eigentlich wollte ich mich für den Frühdienst in der Kita fertig machen. Ich rief also meine Chefin an und schilderte ihr die Situation. So ging es für mich zum Gynäkologen, den ich zwischendurch auch gewechselt hatte.

Nachdem ich mich untersuchen lassen hatte, bat mich mein Gynäkologe, dass ich direkt mit einer Überweisung ins Krankenhaus fahren sollte. Dort kam die Vermutung auf, ob ich eventuell Endometriose haben könnte. Bei meiner zweiten OP im Juni 2017 wurde die Endometriose dann schließlich diagnostiziert. Bei einer vierten Operation, die auch gleich gute acht Stunden lang lief, wurden mir dann unter anderem 40 cm Dickdarm, Endometrioseherden und vieles mehr entfernt. Nach dieser OP wurde mir gesagt, dass ich echt Glück gehabt hätte, dass ich noch lebe.

Während der ganzen Zeit bis heute hin hatte ich unzählige Arztbesuche bei Fachärzten, Spezialisten und sogar Professoren. Viele weitere Operationen und Eingriffe musste ich über mich ergehen lassen. Zudem bin ich auch auf einer dreiwöchigen Reha gewesen.

Mit der Endometriose kann ich mittlerweile gut umgehen. Aber dennoch ist jeder Tag sehr situations- und phasenabhängig und vor allem auch sehr anstrengend für mich. Alltägliche Dinge, die für andere normal sind, sind für mich sehr anstrengend geworden.

Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch, der immer ein Lächeln im Gesicht hat. Denn mein Lächeln lasse ich mir nicht wegnehmen.«

Jessica
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28
Jessika, links im Bild, schaut freundlich in die Kamera, während sie von einem lächelnden Kind umarmt wird, das in die Kamera seine Zunge streckt.
Patient:in
Gebärmutterhalskrebs
Patient:in

»Ich bin Jessika, 36 Jahre alt und habe im Mai 2020 die Diagnose Gebärmutterhalskrebs bekommen. Seitdem hatte ich eine stressige Krankenhauszeit mit vielen Auf und Abs! Leider lebe ich heute mit starken Ängsten, Panikattacken und der Krebs steht immer hinter mir! Ich bin Mutter einer 7-jährigen Tochter und habe einen wundervollen Partner. Mit den zweien versuche ich jetzt irgendwie mein Leben neu zu strukturieren, denn mein altes Leben werde ich nie wieder zurückbekommen …

Ich habe mir nie Gedanken gemacht, dass ich einmal Krebs bekommen würde. Das war bei mir nie ein Thema. Ich habe 2014 meine Tochter bekommen und mich als Mutter total vergessen. Ich bin nicht mehr zum Arzt gegangen, hatte den Fokus nur noch auf mein Kind gelegt. Dann kam die Diagnose: Gebärmutterhalskrebs. Wäre ich bloß zu den Vorsorgen gegangen! Im Nachhinein habe ich dafür 3-fach gebüßt.

Ich empfehle jeder jungen Frau, jedes halbe Jahr zum Frauenarzt zu gehen und sich kontrollieren zu lassen. Lieber regelmäßig die Vorsorge machen lassen, als Gefahr zu laufen, die Therapie durchstehen zu müssen.«

Jessika
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36
Isabell steht vor einem Weizenfeld mit einer weißen Blume im langen, blonden Haar und schaut da mit einem neutralen Gesichtsausdruck in die Kamera.
Patient:in
Hodgkin-Lymphom
Patient:in

»Hey Leute, ich heiße Isabell, bin 25 Jahre alt und komme aus der Nähe von Karlsruhe. Am 09. Oktober 2020 sollte sich mein Leben von heute auf morgen schlagartig ändern. Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit, mit den Gedanken schon im Wochenende, kollidierte ein PKW frontal mit meinem Fahrzeug. Der Unfallverursacher kam von seiner Fahrbahn ab und krachte mit 70 km/h in mein Auto. Die Unfallverletzungen waren wie durch ein Wunder – ›Gott sei Dank‹ – nicht allzu dramatisch. Vom Unfall selbst weiß ich nicht mehr viel. Ich wurde über den Schockraum in einer Klinik aufgenommen und anschließend auf die Intensivstation gebracht. Hier konnte ich erst realisieren, was passiert war.

Im Krankenhaus selbst wurde dann durch eine CT-Untersuchung per Zufall ein Tumor im Mediastinum entdeckt. Zu Beginn ging man von einem Thymom – einem gutartigen Tumor – aus. Umso erschreckender war für mich die Nachricht nach der angeordneten Biopsie: Ich habe einen Morbus-Hodgkin-Lymphdrüsenkrebs – eine Diagnose, die mein Leben verändert hat.

Seit April diesen Jahres bin ich nach Chemotherapie und Bestrahlung in Remission. In der gesamten Zeit haben mir vor allem mein Partner, Familie und meine beste Freundin neuen Lebensmut und sehr viel Kraft gegeben. Durch die Rehaklinik konnte ich einen ›neuen‹ Anfang in meinem Leben setzen sowie meine Ziele, die ich vor der Erkrankung aus den Augen verloren hatte, mir wieder vor die Augen führen. Ich habe unfassbare Lebenslust und erfreue mich viel mehr an den kleinen Dingen des Lebens!

Meine Geschichte gibt es auch nochmal in der Landesschau BW – ›Verkehrsunfall rettet Leben‹ – als Fernsehbeitrag anzusehen. In Kürze werde ich auch noch mit RTL drehen.

Alles Liebe, an alle Betroffenen! Gebt niemals auf! Mein Lebensmotto: ›Gib deinem Leben nicht mehr Tage, sondern deinen Tagen mehr Leben!‹ Eure Issy«

Isabell
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25
Elis sitzt auf einer Bank vor einem künstlichen Teich und lächelt zufrieden in die Kamera.
Patient:in
Darmkrebs
Patient:in

»Hi, ich bin die Elif und bin 46 Jahre alt. Ich habe mit 44 Darmkrebs bekommen, bin Mutter von drei wunderschönen Mädels im Alter von 16, 24 und 20 Jahren und bin verheiratet.

Meine Geschichte fängt mit einer Erkältung an, die nicht weggehen wollte. Ich habe alles versucht, aber wurde einfach nicht fit. Ich bin wieder arbeiten gegangen, mit Schmerzen an der linken Seite des Unterbauchs. Dies hielt drei Wochen an, bis ich Verstopfungen bekommen habe, ein Symptom, dass ich zu dieser Zeit nicht kannte. Ich wurde blasser und auf einen Rat von meiner Arbeitskollegin bin ich ins Krankenhaus gegangen. Am 7. Mai 2019 hat alles angefangen. Am nächsten Tag wurde bei mir eine Sonografie angesetzt. Bis dahin hab ich mir nichts Schlimmes gedacht. Bestimmt nur eine Entzündung! Von wegen!!! Die Ärztin untersuchte mich und rief nebenbei auch die anderen Ärzte zu sich. Es kamen insgesamt vier Ärzte dazu und guckten sich das Ergebnis an. Ein Arzt sagte, es sei Verstopfung, ein anderer sagte, es sei eine Entzündung. Die Leber wurde ebenfalls untersucht, da dort Metastasen vermutet wurden. Gott sei Dank blieb die Vermutung negativ.

So nahmen die Untersuchungen ihren Lauf. Es wurden ein CT, ein MRT, Ultraschall-Untersuchungen und eine Darmspiegelung gemacht, wobei zwei Tumore entdeckt wurden. Die Operation am 17. Mai 2019 statt und die Tumore wurden entfernt. Eigentlich ging es mir soweit ganz gut, es hatte sich jedoch ein Abszess gebildet und ich musste wenige Tage später notoperiert werden. Ich hatte große Angst. Die OP hat zwei Stunden gedauert. Ich habe mich nur schwer erholt. Dann kam auch noch eine Lungenentzündung und zum Schluss noch ein Harnwegsinfekt dazu. Mein Aufenthalt im Krankenhaus belief sich auf insgesamt sechs Wochen. Eine lange Zeit konnte ich nicht aufstehen und das Laufen fiel mir so schwer. Ich bin eine Person, die normalerweise viel läuft. Dies klappte aber nicht mehr.

Ich befand mich im zweiten Stadium meiner Krebserkrankung. Gott sei Dank, hat bei mir nichts gestreut, es gab keine Metastasen. Am 17. Juni wurde ich schließlich entlassen. Bevor ich realisieren konnte, was eigentlich passiert, war alles um mich herum schon geschehen. Es gab keine Zeit zum Überlegen. Meine Ärzte waren glücklicherweise sehr toll und ich habe mich bei ihnen gut aufgehoben gefühlt.

Zum Schluss war ich in der Reha, wo ich durch die Therapie zu mir selbst finden konnte. Außerdem war da noch die anschließende Chemotherapie, in Tablettenform, welche noch einmal sechs Monate dauerte. 🤭

Wie ich wieder Kraft gefunden habe? Meine Familie, Freunde, eigentlich alle haben mich unterstützt, vor allem meine Mutter – eine starke Person, mein Ein und Alles – hat mir Kraft gegeben. Auch waren meine Kinder und mein Mann für mich da sowie meine Schwester, mein Bruder und mein Vater, was ich sehr schätze.

Ich hätte nie gedacht, dass ich Krebs bekommen würde. Mein Fazit: Nie nach hinten schauen – immer nach vorne! Und das Leben genießen, auf seinen Körper hören und die Signale. Ich hoffe, dass das eine einmalige Sache für mich war.«

Elif
,
46
Alex trägt kurzes Haar, ein weißes T-Shirt mit einem schwarzen Logo einer bekannten Sportmarke und lächelt direkt in die Kamera, während diese:r die linke Hand in Richtung Kopf bewegt.
Patient:in
Knochenkrebs
Osteosarkom
Patient:in

»Ich bin Alex @alexboehm, 23 Jahre alt und ich hatte Krebs. Hatte. Denn seit nun knapp 2 Jahren bin ich krebsfrei. Dass mein Leben nach dem Krebs wieder genauso schnell, aufregend und lustig wird wie davor, hätte ich während der Zeit im Krankenhaus niemals gedacht. Während die Zeit im Krankenhaus von Sorge, Angst und Nebenwirkungen geprägt war, ist mein Leben jetzt voller Freude und Glück. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich gesund geworden bin und leben darf. Denn auch wenn der Krebs mir mein Bein genommen hat, so hat er mir nicht meine Lebensfreude genommen.«

Heute erzählen wir euch die faszinierende Geschichte von Alex Böhmer. Alex ist Krebsblogger und hat im August 2018 die Diagnose Knochenkrebs erhalten. Auf seinem Account berichtet er über seine Zeit im Krankenhaus, der Amputation seines rechten Beins, der Reha und dem Leben nach dem Krebs.‍
Alex
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23
Giada sitzt auf dem Boden, stützt sich mit der linken Hand am Boden ab, mit einem Getränk in der rechten Hand. Diese Person hat nur noch das linke Bein.
Patient:in
Osteosarkom
Knochenkrebs
Patient:in
Li-Fraumeni-Syndrom

»Ich heiße Giada, bin 16 Jahre alt und möchte gerne meine Geschichte erzählen. 2012, als ich 8 Jahre alt war, erlag mein Papa im Alter von 38 Jahren – nach einem langen Kampf – dem Krebs. Mithilfe der ganzen Familie und von Freunden haben sich meine Mutter, meine Schwester und ich in den Alltag zurückgekämpft und nach vorne geschaut.

Bis zu diesem Tag im Januar 2019. Am 1. Januar wurde ich mit Schmerzen im Bein und Verdacht auf eine Thrombose ins Krankenhaus eingeliefert. Kurze Zeit später die erschreckende Diagnose: An meinem Oberschenkel befand sich ein hochgradig böses Osteosarkom und in meiner Lunge waren auch schon Metastasen. Es wurde herausgefunden, dass mein Vater mir und meiner Schwester das ›Li-Fraumeni-Syndrom‹ vererbt hatte.

Eine niederschmetternde Diagnose und auch die Ärzte gaben mir keine große Chance. Nur mein behandelnder Chirurg sah eine kleine Chance: Die Amputation meines rechten Beines, von der Hüfte abwärts. Aber die Entscheidung lag bei meiner Mutter und mir. Da es meine einzige Chance war, haben wir uns dafür entschieden, für das Leben und für den Kampf. Mittlerweile hab ich 18 von insgesamt 19 Chemos hinter mir und zwei Operationen an der Lunge geschafft.

Nach meiner ersten Nachuntersuchung wurde ein CT gemacht. Dort fand man heraus, dass ich wieder Lungenmetastasen bekommen habe. Die Ärzte sagten, es würde nichts bringen sie zu entfernen oder eine Chemotherapie zu machen, da sie immer und immer wieder nachwachsen würden. Sie haben uns vorgeschlagen Tabletten dagegen zu nehmen, damit sie aufhören zu wachsen und sich zu vermehren. Doch das war ein Experiment, da ich die erste war, die die Tabletten ausprobierte. Nichtsdestotrotz hatte ich Glück und die Tabletten wirkten.

Ich möchte mit meiner Geschichte erreichen, dass den Menschen bewusst wird, dass Krebs jeden treffen kann und dass man alles dafür tun muss, um zu kämpfen, und nicht damit aufhört zu vergessen: ›Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag.

Giada
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16
Vesna stützt ihr Gesicht an ihrer rechten Hand ab und lächelt entspannt in die Kamera.
Patient:in
Lungenkrebs
Patient:in

»Hallo, ich bin Vesna, 37 Jahre alt, verheiratet und Mama eines 8-jährigen Sohnes. Der 28. Januar 2016 hat meine Welt, mein Denken, mein Leben und mich fast zerstört: Nicht-kleinzelliges Adenokarzinom der Lunge mit Lymphangiosis Carcinomatosa (eine Form der Lungen-Metastasierung) und Verdacht auf Pleurakarzinose (Tumorbefall des Rippenfells).

Eine Diagnose, die mich zu Boden hat fallen lassen. Und das meine ich wortwörtlich. Mein Gedanke: ›Bis Ostern haste noch und dann war’s das.‹ Zurück lässt du deinen Mann, deinen gerade dreijährigen Sohn, Familie, Freunde.

Tage später nach weiterer Diagnostik die brutale Wahrheit: Maligne Zellen im Pleuraerguss (eine Ansammlung von Flüssigkeit zwischen innerer Wand des Brustkorbs und Lunge). Operation unmöglich. Bäm. Naja, Ostern ist ja noch nicht.

Eine Video-assistierte Thorakoskopie zur Entnahme von Gewebeproben an der Lunge erfolgte. Das Ergebnis: Anlage einer Dauerdrainage, um den Erguss abzulassen. All das ohne Vorwarnung. Da lag ich nun. Mit einem Schlauch, der zwischen meinen Rippen hervorlugte.

Es folgte die Entlassung und das Warten auf die molekular pathologischen Ergebnisse. Die Drainage musste ich jetzt selber an den Sekretbeutel anschließen. Keine Hilfestellung, nichts. Einfach nichts. Ich war mir selbst überlassen. Scham, Ekel, Angst, Überforderung, Hilflosigkeit. Doch letztendlich lernte ich auch, damit zu leben und zurechtzukommen. Nach einiger Zeit lagen die weiteren Ergebnisse vor: Keine Mutation gefunden, also begannen wir mit der Chemotherapie.

Meine Gedanken kreisten: ›Ich will dich nicht. Ich will das alles nicht. Verschwinde aus mir, aus meinem Körper, aus meinen Zellen. Ich hasse dich. Doch du bleibst. Und da du ungebeten einfach bleibst, stelle ich mich dir in den Weg.‹

Die Chemotherapie wurde irgendwann zur Qual. Die Venen machten nicht mehr mit. Port? Darüber wurde kein Wort verloren.

Erst nach mehr als sechs Monaten, als auch allen anderen klar wurde, dass meine Venen am Ende sind, wurde mir endlich ein Port gelegt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits mit einer Tumorprogression zu kämpfen. Therapieoptionen? Keine.

Eine im Sommer in Eigenregie veranlasste Mutationsanalyse gab einen entscheidenden Impuls. Eine Unterform der MET Mutation, die sogenannte KIF5B MET Fusion, wird entdeckt. Meine Rettung. Denn nun konnte mir eine zielgerichtete Therapie mit Crizotinib angeboten werden. Beginn der Therapie: Januar 2017. Zwei wertvolle Jahre schenkte mir das Medikament, bis es wieder zu einer Tumorprogression kommt.

2019 erneute Probenentnahme, neues Mittel: der Nachfolger. Ein sogenanntes ›Dirty Drug‹. Hilft viel, aber die Liste der Nebenwirkungen scheint endlos. Erste Fragen türmen sich auf: Lebensqualität oder Lebensdauer? Was will ich?

So langsam arrangierte ich mich mit der Therapie. Sie warf mich immer wieder zurück und verlangte nach wie vor sehr viel von mir ab. Doch wie der Phönix aus der Asche, erhob ich mich täglich aufs Neue. So lange wie es mir irgendwie möglich war, lebte ich meine unbändige Lebenslust und meinen Lebenswillen aus.

Mein Ziel, die Einschulung meines Sohnes im Sommer 2019 mitzuerleben, rückte immer näher. Und ja, ich war dabei! Ein unfassbar emotionaler Tag für mich. Der Grossteil der wichtigsten Personen in meinem bzw. unserem Leben war bei diesem Meilenstein dabei. Ich war unendlich glücklich. Nächstes Ziel: Schulwechsel.

Doch ab Ende 2019 zeichnete sich eine weitere Tumorprogression ab. Waren all die schlechten Tage umsonst? Irgendwie ging es erstmal weiter. Therapieanpassung, dann wieder Änderung, engmaschigere Kontrollen und der Versuch den Zustand halbwegs stabil zu halten. Und dann kam zu allem Überfluss noch Corona um die Ecke. Den ersten Lockdown hatte ich sehr genossen, da er mir so viel Zeit mit meinem Sohn bescherte. Und ich genieße es noch immer. Doch mit Corona und dem Fortschreiten meiner Erkrankung stoße auch ich an meine Grenzen.

Aktuell beschreibt man meine Behandlung mit Treatment beyond progression.

Die Therapieempfehlung lautet ›Umstellung auf einen neuen MET Inhibitor‹. Ein Medikament, welches bisher nur in den USA und in der Schweiz zugelassen ist. Nun liegt die ganze Hoffnung darin, eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse hierfür zu erwirken. Bisher gibt es keine positive Antwort, so dass es spannend bleibt, wie es weitergeht. Für Hilfe, Ratschläge, weitere Tipps bin ich dankbar.

Aufgeben ist keine Option. Und solange das Feuer fürs Leben in mir brennt, werde ich weiter machen. Für mich. Für meinen Sohn und meine Familie.

Und wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich manchmal eine andere … in meinem Fall ein großes Wunder. Eine Therapie wurde mir nicht ermöglicht, jedoch hat sich die Uniklinik Köln für eine Alternative eingesetzt: ein individueller Heilversuch. Eine Chance von 50 %. Keine Studie oder Daten für Fälle wie meinen vorhanden. Doch ein wenig Hoffnung bleibt. Die Therapie habe ich inzwischen begonnen und die nächsten Untersuchungen und Verlaufskontrollen stehen an. Die nächste Zeit wird nervenaufreibend, sorgenvoll und doch dreht mein Leben sich weiter. Zugleich bin ich glücklich über die Therapieoption, voller Hoffnung und dennoch bleibt die Angst. Ein Drahtseilakt, die Balance bei diesen völlig unterschiedlichen Gefühlslagen zu halten. Doch auch dem werde ich mich stellen und mich auffangen lassen, wenn es scheinbar keinen Halt mehr gibt.«

Vesna
,
37
Anna hat eine schwarze Kurzhaarfrisur und ein schwarzes Oberteil, einen roten Lippenstift mit farblich passenden Ohrringen und lächelt Zähne zeigend mit geschlossenen Augen.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Hallo, ich bin Anna. Ich sage stets: ›Der Krebs hat mir viel genommen, aber mehr noch geschenkt.‹ 2017 erhielt ich meine Erstdiagnose mit 28 Jahren: Triple negativer Brustkrebs und BRCA1-Genmutation-Trägerin.

Was bedeutet diese Mutation? Damit liegt mein Risiko an Brustkrebs zu erkranken bei 90 % – bei Frauen ohne Genmutation liegt das Risiko bei ca. 13 %. Ein Schock, keine Frage, aber für mich der Stein, der alles ins Rollen brachte. Es war der Auslöser für meine Reise zu mir selbst: Wer bin ich, was will im Leben wirklich und warum bin ich hier auf dieser Welt? Nach meiner Behandlung schloss ich eine Weiterbildung zum Health Coach und Mentaltrainerin ab. Heute möchte ich Menschen mit Krebs auf ihrem Weg der Genesung begleiten und ihre Resilienz trainieren. Mein Motto: Mental gestärkt durch den Krebs. Vier Monate Selbstständigkeit und dann der zweite Schock: Im März 2021 erhielt ich meine zweite Brustkrebsdiagnose. Obwohl ich wusste, was auf mich zukommt oder vielleicht gerade deswegen, stand und stehe ich vor ganz anderen mentalen und körperlichen Herausforderungen. Doch ich gebe nicht auf und habe noch viel zu lernen. Ich gehe weiter meinen Weg, nehme die vermeintlichen Umwege als Stationen auf meiner Reise wahr und habe am Horizont immer meine Vision im Blick: Einklang zwischen meinem Körper und Geist finden, das Thema ›Krebs‹ in der Gesellschaft enttabuisieren und proaktiv aufklären. Wer ist auch auf der Reise? Lass uns zusammen ein Stück des Weges gehen …«

Anna
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32
Sabine umarmt eine weitere Person im Bild. Beide stehen lächelnd an einem Strand während eines Sonnenuntergangs.
Patient:in
Darmkrebs
Patient:in

»Mein Name ist Sabine und ich bin mittlerweile 40 Jahre alt. Letztes Jahr im April fiel ich meinem Umfeld durch mein sehr merkwürdiges Verhalten auf. Ich war geistig nicht mehr anwesend, mir war alles egal, ich habe fast nichts mehr gegessen und hatte starke neurologische Ausfälle. Kurzerhand wurde ich mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht. Verdacht auf Depressionen. Da der Neurologe mit meinem Allgemeinzustand zufrieden war, ließ er ein MRT meines Kopfes machen. Dort fiel, wie Ärzte sagen, eine 5,4 cm große Raumförderung auf. Am darauffolgenden Morgen wurde ich in eine neurologische Spezialklinik gebracht. Wieder MRT, Untersuchungen. Ich war nicht mehr fähig, alleine aufzustehen. Freitag dann Hirn-OP. Morgens um 6:30 Uhr ging es in den OP. Der Tag war wirklich weg. Samstag wurde ich wieder auf Normalstation gelegt und war wieder ganz die Alte. Durch die pathologische Untersuchung des Tumors wurde festgestellt, dass es sich in Wirklichkeit um eine Metastase handelte, welche vom Darm kam. Man gönnte mir vier Wochen Pause, dann kam die Darmspiegelung. Ab da ging alles sehr schnell. Ergebnis, Hausarzt, Onkologe, Krankenhaus mit Portanlage.

Beginn der Chemo im Juni. Diese ging bis November. Kurze Pause bis Anfang Januar. Dann folgte am 5. Januar die nächste große Operation. Diese verlief gut und mit fast vier Stunden auch relativ zügig. Doch in den darauffolgenden Tagen ging es mir immer schlechter. Am Samstag wurde ich wieder in den OP gebracht, nur mal kurz nachschauen. Erst 2,5 Wochen später wurde ich wieder wach. In der Zwischenzeit wurde ich neunmal operiert, hatte eine Sepsis, Lungenentzündung, meine Nieren arbeiteten nicht mehr. Meine Anastomosenaht hielt nicht. Zwei Tage später wurde ich wieder zugenäht. Mein Bauch wurde in der Zeit als ich Koma lag von einem Schwamm, Folie und Vac Gerät zusammen gehalten. Die Regeneration nach der Operation dauerte einige Wochen. In der Zeit wurde ich von meiner Mutter versorgt und umsorgt.

Ich bin tumorfrei operiert worden und seit Anfang April wieder in Chemotherapie. Ziel ist es, falls noch Zellen im Körper sind, diese unschädlich zu machen. Bis hierher war es schon ein langer, anstrengender und weiter Weg. Aber aufgeben ist nicht. 💪«

Sabine
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40
Rebecca balanciert mit beiden Händen haltend einen Blumentopf mit grüner Pflanze auf dem Kopf und lächelt dabei freundlich.
Angehörige:r
Lungenkrebs
Angehörige:r

»Hi, ich bin Rebecca! Bereits im Alter von 13 Jahren habe ich die ersten Erfahrungen mit der Krankheit Krebs gemacht, als damals bei meinem Stiefpapa ein Tumor entfernt wurde. Die Bedeutung der Krankheit habe ich damals nicht verstanden, ich wusste lediglich, dass die Mutter einer Freundin daran gestorben war. Die zahlreichen Fachtermini ließen die Erkrankung noch bedrohlicher auf mich wirkte. Als Kind wirkte dieser Tumor wie ein böser Traum auf mich, den ich weder greifen noch verstehen konnte.

2015 ereilte unsere Familie der nächste Schicksalsschlag. Die Diagnose: ein Riesenzellgranulom – ein gutartiger Tumor, der allerdings so aggressiv und schnell wuchs, dass er meinem Stiefpapa das Jochbein zerfraß. Mit diesem Ereignis wurde mit bewusst, warum viele Menschen von Krebs reden, als wäre die Krankheit ein lebendiges, wachsendes Wesen.

Für uns als Familie war diese Nachricht ein schwerer Schlag. Ich habe damals bereits in Berlin gewohnt und bin oft nach Hause gefahren, um meine Familie zu unterstützen. Doch viel machen konnte ich nicht; nur zuhören, hoffen und da sein. Von der Diagnose bis zur Operation verging viel Zeit. Lange war unklar, ob es überhaupt eine Operation geben würde. Es dauerte Wochen, bis sich ein Chirurg fand, der die notwendigen Qualifikationen besaß, um den komplizierten Eingriff durchzuführen. Die OP selbst war eine ganz eigene Herausforderung – sie dauerte Stunden. Stunden, in denen wir nicht wussten, ob er sie überleben würde oder nicht, ob der Tumor entfernt werden kann oder nicht. Glücklicherweise verlief die Operation ohne Komplikationen – den Umständen entsprechend, wie man so schön sagt. Anschließend lag mein Stiefvater noch eine längere Zeit im künstlichen Koma, wobei ich nicht sagen kann, ob es Tage oder Wochen waren. Besonders Lebensabschnitte, die einen persönlich stark belasten, werden häufig verdrängt.

Im Herbst 2017 trat die Krankheit erneut auf. Eine weitere OP wäre zu gefährlich gewesen, weswegen die Ärzt:innen versuchten, den Tumor mittels einer Strahlentherapie zu bekämpfen. Kurz beschrieben klingt der Verlauf der Krankheit fast wie ein Spaziergang, doch war es ein ewiger, anstrengender Prozess von der Diagnose bis zur Therapie. Da ein Tumor in solch spezieller Form bisher noch nicht häufig aufgetreten ist, waren sich die Ärzt:innen untereinander nicht einig, welche Therapieform die geeignetste für meinen Stiefvater wäre. Wir waren bei der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie, bei der Onkologie und schließlich bei der Neurologie.

Letztendlich mussten sich meine Eltern für eine Therapieform entscheiden und hoffen, dass diese die richtige für ihn sein würde. Durch die Bestrahlung wurde der Tumor weitestgehend zerstört. Eine gänzliche Entfernung des Granuloms ist jedoch nicht möglich. Durch die Einschränkungen im Alltag, sein entstelltes, vernarbtes Gesicht wird er täglich an die Krankheit und ihre Folgen erinnert. Trotz allem kämpft er immer weiter, für sich und für unsere Familie. In den folgenden Jahren erlebten wir immer weitere aufs und abs. Zeiten, in denen wir dachten, es wird alles gut und Zeiten, in denen wir nicht mehr weiter wussten.

Der Tumor veränderte unsere Familie, mein Stiefpapa versteckte sich hinter seiner Arbeit. Letztendlich wirkte der Tumor im Kopf sich auch auf die Stimmung meines Stiefpapas aus. Es gab Momente, in denen man in kaum wiedererkannte. Meiner Mama uns mir fiel es immer schwerer, damit umzugehen und ein normales Leben zu führen. Für meine Mama war es besonders schlimm. Ihr Leben bestand nur noch daraus, sich zu kümmern, sei es die Gespräche mit den Ärzt:innen, Anträge für neue Therapien, Besuche im Krankenhaus und sogar das Wechseln von Verbänden und Säubern von Wunden. Sie war eine wahre Superheldin.

Im Sommer 2021 ging es plötzlich ganz schnell. Nach mehreren Krankenhausbesuchen ging es meinem Stiefpapa immer schlechter. Am 18. Juni erlag er den Folgen seiner Erkrankung. Meiner Mama und mir war die Tatsache, dass dies geschehen würde, damals wahrscheinlich bewusster als ihm.

Im Sommer 2016 erkrankte mein Papa. Die Diagnose: Lungenkrebs im Endstadium. Die Behandlung – ein Gesamtpaket aus Chemotherapie, Bestrahlung und Immuntherapie – schlug nicht an. Er hatte Brandflecken auf der Haut, wurde immer dünner und konnte kaum mehr laufen. Jedes Mal, wenn ich ihn besuchte, ging es ihm schlechter. Es wurden zusätzlich Tumorherde in seinen Knochen und Metastasen im Gehirn gefunden.

Mein Papa verlor seine Haare, sein Gesicht war eingefallen, seine Haut rau wie Schmirgelpapier, er wurde immer dünner. Nach einiger Zeit konnten wir nicht mehr telefonieren, seine Stimme war zu schwach. Fast alle zwei Wochen fuhr ich nach Hause. Mein Leben und meine Gedanken richteten sich ausnahmslos nach der Krankheit meines Papas. Er spielte seine Erkrankung damals immer herunter und erzählte mir, dass alles wieder besser werden würde, dass er wieder gesund werden würde. Ob er selbst daran glaubte, wusste ich nicht. Ich füllte viele seiner Anträge und Papiere aus und organisierte seine Arztberichte. Ich half ihm von der Couch zu seinem Stuhl und vom Stuhl zurück zur Couch.

Als ich mir den ersten Bericht vom Arzt durchgelesen habe, stieß ich auf das Wort Palliativ-Therapie. Damals wusste ich nicht, was der Begriff bedeutete. Heute weiß ich: Es sind lebensverlängernde Maßnahmen. Die Ärzte wussten, dass er sterben würde und ich wusste es auch. Er wollte es mir nicht sagen oder glaubte wahrhaftig daran, dass er den Krebs besiegen konnte. Mein Vater verstarb schließlich ein Jahr nach Diagnose der Krankheit.

Ich habe gefühlt ewig gebraucht, um einen einigermaßen guten Umgang mit der Erkrankung und dem Tod der beiden zu finden. Ich hab liebe Menschen von mir weggestoßen, mich verschlossen. Heute weiß ich, dass ich einiges falsch gemacht habe. Ich wusste es nicht besser. Letzten Endes habe ich einen Weg gefunden, einen besseren Umgang mit der Krankheit Krebs zu finden.

Zusammen mit meiner Freundin und Mitgründerin Thora habe ich im Frühjahr 2019 mit der Konzeption und Recherche für Pathly angefangen. Die Idee für unser Projekt kam uns damals durch ein Radiointerview auf, welches zusammen mit der Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs aufgenommen wurde. In dem Interview wurde die Geschichte von Claudia erzählt. Ich fand ihre Art damals so positiv und inspirierend, dass ich kurzerhand zum Telefon griff. – Schwupps hatte ich Felix am Telefon und das Projekt ist ins Rollen gekommen.

Mit Pathly soll eine Plattform entstehen, die Krebspatient:innen und ihren Angehörigen dabei hilft, den richtigen Umgang mit der Erkrankung und auch den möglichen Folgen zu finden – etwas, was mir damals einfach gefehlt hatte. Pathly soll auffangen, Pathly soll inspirieren und Halt geben. Pathly soll Mut machen, denn mir hat es Mut gemacht. Die Arbeit an Pathly hat mir geholfen, über die Erkrankung meines Papas reden zu können, keine Angst mehr zu haben, positiv in die Zukunft zu blicken und meine Gedanken und Gefühle mit meinen Liebsten zu teilen. Kurz: Pathly hat mich stärker gemacht!«

Rebecca
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26
Paul trägt eine blaue Wollmütze, eine Brille, einen roten Schal und einen braunen Mantel. Diese Person schaut lächelnd in die Kamera.
Patient:in
Hodenkrebs
Patient:in

»Mein Name ist Paul und ich erhielt mit 27 Jahren die Diagnose Hodentumor. Ich begann gerade mein Zweitstudium im Bereich Humanmedizin, nachdem ich bereits als Zahnarzt gearbeitet hatte. Mein Berufswunsch: Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Es begann im Frühjahr 2019. Ich bemerkte, dass etwas mit meinem Körper nicht stimmte. Erklären konnte ich es meinem Hausarzt nicht, es waren ganz unspezifische Symptome: Eine leichte Abgeschlagenheit würde es vielleicht ganz gut beschreiben. Zunächst konnte nichts festgestellt werden – der Sommer verging.

Ich büffelte für die erste große Prüfung im Medizinstudium, anschließend flog ich zusammen mit meiner Freundin nach Sizilien. Im Urlaub begann es mit einem immer wiederkehrenden spontanen einseitigen Ziehen in der Leiste. Ich behielt es erstmal für mich und versuchte die Leiste nach möglichen Bruchpforten abzutasten, denn einen ähnlichen Schmerz hatte ich bereits mit 18 Jahren durch eine dann diagnostizierte Leistenhernie gehabt. Da die Leistenschmerzen stärker wurden, begann ich auch die Hoden beidseits abzutasten und bemerkte, dass sich einer anders anfühlte.

Eine urologische Facharztpraxis hatte ich zuvor noch nie aufgesucht, es war wirklich schwierig, schnell einen Termin zu bekommen. Glücklicherweise konnte ich mich über ein Online-Terminvergabeportal kurz nach dem Urlaub in einer Facharztpraxis vorstellen. Von der Diagnose bis zur Therapie vergingen bei mir zum Glück nur ein paar Tage. Die Urologin musste mir nach körperlicher und sonografischer Untersuchung den hochgradigen Verdacht auf einen Hodentumor mitteilen. Ich fiel aus allen Wolken, damit hatte ich nicht gerechnet. Am nächsten Tag stellte ich mich in einer urologischen Hochschulambulanz vor. Innerhalb der darauffolgenden Woche erfolgten alle wichtigen Termine: Kryokonservierung, CT-Staging und OP.

Das war eine sehr intensive Zeit, denn ich war plötzlich mit zukünftigen Fragestellungen konfrontiert: Möchte ich meinen zukünftigen Kinderwunsch absichern vor einer potenziell keimzellschädigenden Erkrankung – mögliche Fertilitätseinschränkung bis hin zu einem vollständigen Verlust nach Therapie – und Spermatozoen einfrieren lassen – Kryokonservierung vor operativem Eingriff? Kann ich mein Zweitstudium fortsetzen? Wie finanziere ich mir die nächsten Monate, wenn ich temporär arbeitsunfähig bin? Ich hatte keine finanziellen Rücklagen. Trotz Krebsdiagnose nahm ich mir vor, meinen Alltag weiterhin so gut es geht normal zu gestalten. Zwei Wochen nach der Operation startete das neue Semester, ich improvisierte – mit OP-Wunde lief ich dann eben in Jogginghose über den Campus.

Die gesicherte Diagnose kam erst mit dem histopathologischen Ergebnis (eine feingewebliche Untersuchung): Hodentumor vom Typ Nicht-Seminom, clinical stage IA (pT1, keine Blut-/Lymphgefäßinfiltration). Nach kurzfristigem Re-Staging nach sechs Wochen mittels CT und Tumormarkerkontrolle entschieden wir uns nach Leitlinienempfehlung eine sogenannte aktive Überwachung (Surveillance) zu beginnen. Das bedeutet eine engmaschige Kontrolle mit vierteljährlicher Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader, der Nieren beidseits und des verbliebenen Hodens sowie einer Blutabnahme (Tumormarkerkontrolle) und halbjährlicher Bildgebung (CT oder – da ich im Verlauf eine allergische Reaktion auf das jodhaltige Kontrastmittel bekam – mittels MRT) ohne eine zusätzliche Chemotherapie.

Eineinhalb Jahre ist das jetzt her, mir geht es gut. Den Arzt, den ich immer noch am häufigsten sehe, ist mein Urologe. Das Zweitstudium habe ich mittlerweile aufgegeben und arbeite wieder als Zahnarzt. Ich habe gemerkt, dass ich mehr Zeit für Familie, Freunde und mich brauche. Zudem waren meine finanziellen Ressourcen endlich und die Kosten der Kryokonservierung musste ich selbst übernehmen.

Als junger Erwachsener wird man mit der Krebsdiagnose in einer Lebensphase konfrontiert, die man eigentlich dem Lebensaufbau widmet. Das hinterlässt Spuren – physischer wie auch psychischer Art. Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft und liebe junge Männer da draußen: Tastet eure Hoden regelmäßig ab, wenn ihr euch unsicher seid, scheut nicht davor, einen Urologen aufzusuchen.«

Paul
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27
Anna hält einen Plüschteddy vor ihr Gesicht und schaut dabei lächelnd in die Kamera.
Patient:in
Hodgkin-Lymphom
Blutkrebs
Patient:in

»Mein Name ist Anna und ich will euch meine Geschichte erzählen.

Mit 16 Jahren wurde ich zufällig mit Morbus Hodgkin diagnostiziert. Nach vielen Untersuchungen und einer Biopsie kam heraus, dass es ein bösartiger Tumor ist und ich nur noch knapp zwei Wochen zu Leben hätte. – Das wollte ich nicht akzeptieren. Ich habe Träume, die ich erreichen möchte.

Drei Monate vor der Diagnose kam ich mit meinem Freund zusammen. Ich hatte Angst, dass er mich aus dem Grund verlassen würde … Ich wusste, es wird eine sehr harte Zeit.

Aber ich weiß, dass er der Mann meines Lebens ist und dass ich meine Träume mit ihm verwirklichen will: Ein eigenes Haus, einen eigenen Hund, später mal Kinder. Eine Weltreise, Urlaube … alles Mögliche. Ich wollte ein glückliches Leben und er war meine Motivation. Also wollte ich die Therapie machen.

Elf Monate voller Chemotherapien im Krankenhaus. Bestrahlungen. Drei Operationen, von denen nur eine wirklich gut verlief. Der Haarausfall … unvorstellbar schrecklich. Dreimal täglich verschiedene Tabletten nehmen, die mich schützen sollten. Dafür aber keine Spaziergänge mehr, kein Sonnenlicht. Das war sehr schlimm. Alles, was man sich denken kann. In dieser Zeit sind viele schreckliche Dinge passiert. Ich spürte meine Beine nicht mehr und saß daher die meiste Zeit meiner Therapie im Rollstuhl. Meine Schleimhäute rissen auf, ich konnte nichts essen und trinken. Mein Immunsystem war komplett heruntergefahren. Selbst eine Erkältung hätte tödlich enden können.

Trost und Trauer zugleich war, dass man nicht alleine mit dem Krebs ist. Es gab viele andere, die es schlimmer erwischten als mich. Ich lernte viele Freunde kennen. Viele davon verstarben leider. Das waren die ersten Male in meinem Leben, dass ich jemanden verloren hatte – und dann direkt drei im selben Jahr.

Doch ich habe es geschafft! Ich bin jetzt krebsfrei! Nun will ich anderen Menschen, die sich in meiner damaligen Situation befinden, helfen: Mit Tipps und natürlich auch einem offenen Ohr. Ich erzähle meine Geschichte in der Hoffnung, dass sie sich nicht alleine fühlen.

Mittlerweile bin ich 18 Jahre alt, wohne zusammen mit meinem Freund und habe einen eigenen Hund.«

Anna
,
18
Alina drückt die Handflächen an das Gesicht und lächelt dabei Zähne zeigend. Diese Person hat kurzes blondes Haar und trägt grüne Kleidung. Diese befindet sich vor einem hellgrünen Hintergrund.
Patient:in
Hodgkin-Lymphom
Patient:in

»Hallo mein Name ist Alina, ich bin 23 Jahre alt und erhielt an meinem diesjährigen Geburtstag – dem 17. Februar 2021 – die Diagnose Lymphkrebs. Erst zwei Wochen später bekam ich dann die finale Diagnose ›Hodgkin Lymphom in Stadium 3‹.

Schon im Dezember 2020 hatte ich unwissentlich die ersten Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Nachtschweiß, Husten. Nach einem negativen Corona-Test und ein paar Tagen ohne Symptome war ich auch scheinbar wieder ›gesund‹. Erst als ich ein paar Wochen später wieder die gleichen Symptome bekam, ging ich erneut zum Hausarzt, welcher mir aufgrund meiner sehr hohen Entzündungswerte ein Antibiotikum verschrieb. Dieses zeigte sogar etwa zwei Wochen lang Wirkung, doch dann war das Fieber wieder zurück und mein Hausarzt schickte mich ins Krankenhaus, wo man dann bei einem CT lauter Lymphknoten in meiner Brust sowie links und rechts an meinem Schlüsselbein entdeckte. Die Ärzte waren sofort alarmiert und entnahmen mir am nächsten Morgen einen Lymphknoten für eine Biopsie und eine Probe von meinem Knochenmark. Ein paar Tage danach durfte ich nach Hause, sodass ich glücklicherweise die Diagnose daheim bei meinen Liebsten erhielt.

Dadurch, dass die Ärzte mich schon auf die Diagnose vorbereitet hatten, war es kein kompletter Schock mehr, jedoch trotzdem hart nun die Gewissheit zu haben, weil man natürlich immer noch hofft. Gleichzeitig war es für mich auch ein befreiendes Gefühl, von der Last des ständigen Wartens befreit zu sein. Ich habe an demselben Abend noch mit ganz vielen Personen telefoniert und bereits da gemerkt, dass es mir unheimlich guttut darüber zu sprechen und offen mit der ganzen Krankheit umzugehen. Es war für mich ganz klar, den Mut nicht zu verlieren und positiv zu bleiben. Die Tatsache, dass Lymphdrüsenkrebs gut behandelbar ist, erleichtert dies natürlich. Dennoch bleibt die Angst vor dem, was auf einen zukommt. Aber ich weiß, dass ich die beste Familie, Freund und Freundeskreis hinter mir stehen habe, die alles ihnen mögliche für mich tun würden. Dieses Gefühl ist unglaublich bestärkend und treibt mir auch jetzt wieder Freudentränen in die Augen, weil ich so dankbar dafür bin! Im Moment sind die einzigen Situationen, in denen ich weine die, in denen ich sehe, wie viele tolle Menschen ich in meinem Leben habe. Das hat mir die Krankheit auf jeden Fall nochmal mehr bewusst gemacht.

Vor dem Start der Chemotherapie hatte ich zwei weitere Operationen: eine Eierstockentnahme, weil die Chemotherapie unfruchtbar machen kann und eine Port-Implantation.

Aktuell befinde ich mich in meinem zweiten von sechs Chemozyklen. Bis jetzt sind die Nebenwirkungen erträglich und ich wäre sehr dankbar, wenn es so weiter geht und die Therapie hoffentlich anschlägt.

An alle: Hört auf euren Körper und geht auch bei scheinbar unbedenklichen Anzeichen zum Arzt. Seid dankbar für jeden Tag, an dem es euch gut geht und für die Menschen, die euch guttun.«

Alina
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23
Sophie steht draußen warm angezogen in einer Winterlandschaft und schaut lächelnd in die Ferne.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Ich bin Sophie, 33 Jahre jung und habe im Januar 2020 die Diagnose Brustkrebs mit Lungenmetastasen erhalten.

Als Krankenschwester war mir sofort klar, was diese Diagnose zu bedeuten hat. Trotzdem habe ich nicht lang gehadert und direkt die Ärmel hochgekrempelt und gesagt: ›das schaffen wir schon‹. Wir: Das bin ich und meine wundervolle Familie und Freunde. Ich bin Mutter von vier Kindern im Alter von 4, 6, 8 und 14 Jahren, sie geben mir täglich die Kraft, die ich brauche, um weiterzumachen.

Meine zahlreichen Freunde haben uns von Anfang an unterstützt, sowohl finanziell als auch mental. So konnte ich auch mein Rezidiv im Dezember 2020 gut verkraften.

Nach 11 Monaten dauerhafter Chemotherapie wuchs mein Tumor plötzlich wieder. Amputation der linken Brust sowie Entfernung von 20 Lymphknoten folgte. Seit Januar 2021 befinde ich mich in Antihormontherapie, nehme Kisquali und hatte 30 Bestrahlungen.

Dank Ernährungs- und allgemeiner Lebensumstellung geht es mir wieder richtig gut, ich bin froh über alles, was ich genießen kann und bin gespannt, was das Leben noch für mich und meine Familie bereithält. Ich versuche immer das Positive zu sehen und lebe viel bewusster und intensiver seit ich die Diagnose erhalten habe.

Auf meiner Seite @chaosmum_sophie nehme ich euch mit in mein verrücktes Leben zwischen Therapie, Kindergarten, Homeschooling und normalen Alltag ♥️«

Sophie
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33
Denise schaut mit blauen Augen direkt in die Kamera. Diese Person sitzt vor einer Wand, trägt einen blauen Pullover mit Tarnmuster und hat kurze blonde Haare.
Patient:in
Schilddrüsenkrebs
Patient:in

»Ich bin Denise, bin 26 Jahre jung und habe im Mai 2020 die Diagnose Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten erhalten. Es war ein Zufallsbefund und kam sehr überraschend, denn ich hatte keine Symptome und auch keine auffälligen Blutwerte.

Bei einem Ultraschall wurden Knoten festgestellt, es folgte eine Szintigrafie*, dann die OP. Nach dem Papp-Test stellte sich heraus, dass ich Schilddrüsenkarzinom mit Metastasen in den Lymphknoten hatte. Ich erhielt eine Radiojodtherapie. In einer darauffolgenden Diagnostik wurde leider noch zu viel Restgewebe und eine neue Metastase festgestellt, also folgte eine erneute Radiojodtherapie. In der jetzigen Diagnostik wurde nichts Neues mehr festgestellt und ich bin nun in Remission 🥳.

Was mich immer motiviert und mir ganz viel hilft, ist die Musik. Egal wie schwierig die ganze Zeit auch war, die Musik war und ist ein ganz wichtiger Teil. Wie heißt es? – Musik an, Welt aus. Ich hoffe, dass man bald wieder auf Konzerte und Festivals gehen darf und ich die Zeit jetzt richtig genießen kann.

Auf meinem Kanal @krebsinjungen_jahren erzähle ich etwas über meinen Weg von der Diagnose bis jetzt und versuche das Thema ›Krebs in jungen Jahren‹ etwas mehr öffentlich zu machen.«

*»Die Szintigrafie ist eine Untersuchungsmethode aus dem Bereich der Nuklearmedizin: Dem Patienten werden dabei schwach radioaktive Stoffe als Arzneimittel zu Diagnosezwecken injiziert.«

Denise
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26
Tami hat eine Kurzhaarfrisur. Dabei hält diese Person mit ihrer linken Hand eine blonde Langhaarperücke hoch. Tami trägt einen roten Lippenstift und schaut selbstbewusst mit einem leichten Lächeln in die Kamera.
Patient:in
Brustkrebs
Patient:in

»Ich bin Tami, 28 Jahre alt, aus dem wunderschönen Bayern und Mama eines wundervollen 2-jährigen Sohnes. Ich nehme euch auf meinem Profil mit durch meinen Alltag mit Kleinkind, Krebstherapie und dem puren Leben. Echt, nicht gespielt, mit schönen und mit Schattenseiten. Ehrlich, frei Schnauze, einfach ICH 🙈🤍🙏🏼.

Manchmal spielt das Leben sein eigenes Spiel und das Schicksal ist auch manchmal ein mieser Verräter. Erst kam die Trennung von meinem Mann, dann – als ich wieder auf den Beinen stand – die Diagnose ›bösartiger BRUSTKREBS G3‹ – Bam! Ein Schlag ins Gesicht – und das mit 27 Jahren, einem 1,5-jährigen Kleinkind, alleinerziehend und ohne jegliche Vorbelastung in der Familie.

Den Knubbel namens ›Mr. KRABS‹ in meiner Brust habe ich nach dem Duschen aus Zufall bemerkt, denn ich habe nie viel auf ›Abtasten‹ gegeben, hab’s nicht ernst genommen und auch nie gemacht, denn sowas trifft mich doch nicht, ich bin doch noch viel zu jung. – Dachte ich. Aber: falsch gedacht. Leider. Denn ich bin die achte Frau, die statistisch gesehen Brustkrebs trifft.

Warum ich das öffentlich mache, hat nur einen Grund: Ich will helfen, ich will aufmerksam machen, ich will Mut machen, ich will zeigen, dass man dankbar sein soll: Für jeden Tag, an dem man gesund aufwachen darf, für jeden Moment, den man glücklich erleben kann, für Dinge, die man im Alltag als selbstverständlich sieht!

Tastet euch ab! Hört auf euren Körper, denn ihr habt nur diesen einen. Das Schicksal hat sich die falsche ausgesucht, denn mit mir muss es erstmal fertig werden! 💪🏼

›Fuck Cancer – I will kick ass, for sure 👊🏽‹. Das war mein Spruch von Anfang an, denn ich bin, ein ›Woman Warrior‹, wie mein Cousin aus Kanada sagt 🤍«

Heute stellen wir euch eine weitere tolle Powerfrau vor. Eine große Portion Motivation schenkt ihr ganz besonders ihr kleiner Sohn. Sie ist eine spontane, reiselustige und freiheitsliebende Person. Vor kurzem hat sie die Akuttherapie beendet und sich von ihrem ›Mr. KRABS‹ verabschiedet. »Ganz oben auf meiner Bucket List steht, meine Familie in Kanada wiederzusehen und die Welt zu erkunden. Ich will noch so viele Orte sehen und auch meinem Sohn zeigen 🤍. Reisen ist die größte Kunst der Freiheit für mich.«
Tami
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28
Ronahi sitzt draußen auf einer Wiese, während im Hintergrund die Sonne langsam untergeht. Dabei schaut diese Person lächelnd in Richtung Himmel.
Patient:in
Leukämie
Patient:in

»Hallo! Ich bin Ronahi und 26 Jahre alt. Als ich im August 2020 mit Leukämie diagnostiziert wurde, brach für mich meine Welt zusammen. Zu dieser Zeit befand ich mich im Ausland und war auf mich allein gestellt. Dieses Gefühl werde ich niemals vergessen und habe es mir als Ziel genommen, anderen Betroffenen zu helfen. Niemand sollte nach solch einer Diagnose auf sich allein gestellt sein. Als ich von Pathly gehört hatte, sah ich die Gelegenheit, gemeinsam mit Pathly meine Ziele zu realisieren: ›Ich kann vielleicht niemandem den Krebs wegnehmen, erhoffe mir jedoch, dass ich als Teil vom Pathly-Team Krebspatient:innen helfen kann. Gemeinsam sind wir stark!‹ Zudem hilft mir Pathly dabei, mich intensiver mit meiner Krebserkrankung auseinandersetzen, ohne mich schlecht zu fühlen.

Vor meiner Erkrankung war ich Studentin und stand kurz vor meinem Bachelorabschluss. Lebensfroh, wissbegierig und reiselustig. Weltoffen und voller Freude, neue Kulturen und Sprachen kennenzulernen. Meine Lebensfreude und Positivität habe ich trotz meiner Diagnose nicht verloren und bin nur umso stärker geworden. Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu achten, das Leben achtsamer zu leben und dankbar für jeden weiteren gesunden Moment zu sein. Diese neu erlangten Blickwinkel möchte ich mit meinen Mitmenschen teilen.

Während meines Aufenthalts im Krankenhaus war meine Familie – vor allem meine Schwester – mein größter Stützpunkt. In Zeiten von Corona durfte mich niemand besuchen. Es war ziemlich schwierig, da ich meine Familie über ein Jahr lang nicht gesehen hatte. Erst Mitte Oktober durfte ich – zu meiner kurzzeitigen Entlassung – meine Familie sehen. Als ich im November zur Stammzellentransplantation wieder ins Krankenhaus musste, habe ich mich dazu entschlossen, als Krebsbloggerin anzufangen. Der Austausch in der Krebscommunity war mir sehr wichtig und gab mir Mut, nicht aufzugeben. Ich bin sehr dankbar, dass ich in dieser Zeit nicht allein war und möchte, dass andere ebenfalls dieses Glück empfinden dürfen.«

Ronahi
,
26
Sandra trägt eine Mütze über dem langen blonden Haar. Dabei lächelt diese Person in die Kamera und streckt die Arme in beide Richtungen aus. Diese trägt einen schwarzen Pullover.
Patient:in
Lymphdrüsenkrebs
Blutkrebs
Patient:in

Seit März 2017 gilt sie offiziell als »geheilt«, wobei sie auch danach noch über die Folgen der Krebstherapie berichtet – wie die Themen Fruchtbarkeit, Reha, Fatigue und andere Spätfolgen. Denn geheilt sein bedeutet nicht, dass das Leben danach wie vorher weiter geht; es bedeutet Veränderung, aber auch, dass man über sich hinaus gewachsen ist.

Heute ist Sandra 23 Jahre alt, studiert Erziehungs- und Rehabilitationswissenschaften und genießt ihre Freiheit und ihr Leben in vollen Zügen. Neben dem Studium engagiert sie sich unter anderem für den Eisvogel e.V. sowie das Projekt Heldencamper, mit welchem sie schon einige Male durch Deutschland getourt ist. Sandra ist außerdem eine unserer ersten Unterstützerinnen gewesen, weswegen wir uns an dieser Stelle auch noch einmal bei ihr bedanken wollen: Danke, dass du an uns »glaubst«, Sandra!

»Glaube« ist ein Ratschlag, den sie euch mit auf den Weg geben möchte:

»Ja, ich weiß, es hört sich total dämlich an. Wenn ich das Wort ›Glaube‹ lese, denke ich direkt an etwas Religiöses, jedoch ist hiermit nicht nur das gemeint. Ihr müsst daran glauben, dass ihr wieder gesund werdet. Ihr müsst dafür kämpfen. Wenn ihr euch für die Schulmedizin entscheidet, dann glaubt auch bitte daran! Achtet darauf, was ihr bekommt und vermeidet jedes nicht nötige Medikament. Seid achtsam und überbrückt die Zeit, indem ihr auf euch achtet und vieles doppelt kontrolliert und überdenkt. Ich glaube an euch!«

Wenn man eine Sache über Sandra sagen kann, dann, dass sie Power hat. Die Diagnose »Lymphdrüsenkrebs« erhielt Sandra im Sommer 2016, kurz nach ihrem Abitur. Während der Therapie startete sie einen YouTube-Kanal, auf dem sie ihre Geschichte mit der Welt teilt. Ehrlich, echt und emotional begleitet man sie durch ihre Erkrankung.
Sandra
,
24

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Illustration, in der eine Hand zu sehen ist, die ein Smartphone in der Hand hält. Dadrüber ist ein Vergrößerungsglas, das über dem Smartphone schwebt.
Illustration einer Person, die sich die Hand aufs Herz legt.

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